In seinem Text über die haitische Revolution, Trouillot bemängelt die Forschung und Literatur dazu. Die Revolution sei verschwiegen und das liegt in der Tatsache, dass so eine Revolution für Europäer und eropäisch-abstammende Amerikaner „undenkbar“ sei.
Der Umgang mit Quellen habe sich zwar auf den hohen wissenschaftlichen Niveau erhoben, die Befassung mit der Revolution ist jedoch aus Erkenntnis theoretische Grunde noch unzureichend.
Er ist überzeugt, dass die Betrachtung von europäischen bzw. westlichen Historiker immernoch von einem Menschenbild geprägt wird, wo noch keine hundertprozentigen Gleichberechtigung bei afrikanisch-abstammenden Menschen herrscht.
Hier wird die Befangenheit jedes Menschen, auch wissenschaftlich orientierte Historiker, angesprochen und ihren Einfluss auf die Geschichtschreibung vors Auge geführt.
Die reine Belegung von historische Prozesse durch Quellen und eine sorgfaltig ausgeübte Quellenkritik ist noch keine Garantie dafür, dass die Prozesse ganz objektiv dargestellt und erklärt werden. Es ist durchaus möglich, dass der Historiker selbst seine Subjektivität nicht wahrnimmt. Durch seine Umgebung, die Zeitgeist und seine persönliche Lebenserfahrung wird seine Betrachtungsweise und somit sein Fokus beeinflusst.
Das zu berücksichtigen ist wichtig für das Arbeiten nicht nur mit Quellen sondern auch mit Sekundärliteratur. Den Kontext des Autors zu kennen ist essentiell. Das schließt den eigenen Kontext mit ein.